Die Abteilung Ostwestfalen-Lippe des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen hat ihre Wurzeln im ehemaligen Fürstlich-Lippischen Landesarchiv, das seit dem Mittelalter existierte. Im Jahr 1947 wurde das bis dahin selbständige Land Lippe in das Bundesland Nordrhein-Westfalen eingegliedert. Damit verbunden war die Bildung des Regierungsbezirks Detmold, der aus dem ehemaligen Land Lippe und der vormaligen preußischen Bezirksregierung Minden geschaffen wurde. Zunächst war das Archiv nur für die neue Regierung zuständig, doch seine Kompetenzen wurden 1955 auf alle Landesbehörden im Regierungsbezirk ausgedehnt. 1957 wurde das Archiv – neben Düsseldorf und Münster – drittes Staatsarchiv in Nordrhein-Westfalen.
Das Staatsarchiv konnte 1963 in einen neu errichteten Zweckbau an der Detmolder Willi-Hofmann-Straße umziehen. In das Haus übernommen wurden auch die bis dahin im Staatsarchiv Münster lagernden Akten staatlicher Behörden aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Minden ab 1816. Durch Angliederung des neu eingerichteten Personenstandsarchivs Westfalen-Lippe erhielt das Staatsarchiv 1964 eine bedeutsame Erweiterung. Seither ist Detmold ein gefragter Anlaufpunkt für Familienforscher. Im Rahmen der Neuorganisation des Archivwesens zum 1. Januar 2004 wurde das Staats- und Personenstandsarchiv eine Abteilung des neu gegründeten Landesarchivs NRW. Seit 2008 firmiert sie unter „Abteilung Ostwestfalen-Lippe“.
Literaturauswahl:
Hans Kiewning, Das Lippische Landesarchiv in Detmold, in: Archivalische Zeitschrift 42/43 (1934), S. 281-321.
Robert Gahde, Im Dienst der Nationalsozialistischen Rassenpolitik. Das Lippische Landesarchiv in Detmold 1933-1945, in: Lippische Mitteilungen 75 (2006), S. 37-71.
Wolfgang Bender, Archivar aus Leidenschaft. Johann Ludwig Knoch, in: Lippische Mitteilungen 75 (2006), S. 15-35.