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Die Stadt Telgte kann auf eine sehr lange und spannende Geschichte zurückblicken. Sie ist einer der ältesten Orte im Münsterland und verdankt ihren Ursprung einer Emsfurt, an der sich bedeutende Handelswege trafen. Spätestens 1137 wird Telgte als Dorf mit einer Mühle genannt. Stadtrechte erlangte Telgte im Jahr 1238 durch Ludolf von Holte, Bischof von Münster. Die einzige noch vorhandene Urkunde in der dies thematisiert wird, die älteste Urkunde im Stadtarchiv, ist die sog. Stadtgründungsurkunde von 1238. Wie für mittelalterliche Städte typisch, bot auch in Telgte eine Stadtmauer Schutz vor Angriffen und grenzte gleichzeitig den städtischen Rechtsbereich vom agrarischen Umland ab. Bis auf den Bereich der Ems umschloss die Mauer, die drei Tore hatte, ringförmig die Stadt. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges 1763 wurde die Stadtmauer niedergerissen.

Vor 1803 gehörte Telgte zum Amt Wolbeck im Fürstbistum Münster. Nach der Säkularisierung, die das Ende der fürstbischöflichen Herrschaft bedeutete, erlebte Telgte eine Zeit des Umbruchs. Die Stadt wurde zunächst preußisch, stand dann zwischen 1806 und 1813 unter französischer und anschließend wieder unter preußischer Administration. Die drei Gemeinden Telgte-Stadt, Telgte-Kirchspiel und Westbevern wurden politisch zu einer Bürgermeisterei zusammengefasst, die 1844 in Amt Telgte umbenannt wurde.

Bereits 1968 kam es zur Fusion der Gemeinden Kirchspiel und Stadt. 1975 wurde das Amt Telgte im Rahmen der kommunalen Neuordnung endgültig aufgelöst und eine neue Stadt unter Eingliederung der Gemeinde Westbevern gebildet. Telgte, das seit 1816 dem Landkreis Münster zugeteilt war, gehört nun zum Kreis Warendorf.

Die wirtschaftliche und soziale Struktur im Amtsbezirk Telgte war vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Aber auch Handwerk und Handel waren wichtige Wirtschaftszweige. Von besonderer Bedeutung war die Textilindustrie. Die Erwerbsgrundlage der Stadtbewohner lag weitgehend im Handwerk, vor allem in der heimischen Tuchmacherei und der Strumpfwirkerei. Einen weiteren Wirtschaftsfaktor bildeten in Telgte auch zahlreiche Kram-, Vieh- und Jahrmärkte, von denen sich der seit 1616 bestehende Mariä-Geburts-Markt bis heute erhalten hat.

1887 wurde die Eisenbahnstrecke Münster-Telgte-Warendorf eröffnet und Telgte damit an das überregionale Verkehrsnetz angebunden. Trotzdem entwickelte sich der Übergang zur industriellen Produktion im Amtsbezirk Telgte nur sehr langsam. Diese gewann erst an Bedeutung, als sich die Firma Winkhaus, Produzent von Schlössern und Baubeschlägen, 1932 ansiedelte.