Nachdem es im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts unter maßgeblicher Beteiligung von Albrecht Daniel Thaer zur Begründung einer deutschen Agrarwissenschaft gekommen war, entstanden vielerorts landwirtschaftliche Vereine, die durch Publikationen, Vorträge und Ausstellungen das Wissen über praktische Innovationen verbreiten wollten. Auf regionalen Ausstellungen wurden neue Maschinen gezeigt, alternative Anbaumethoden vorgestellt und Wettbewerbe zur Viehzucht veranstaltet.
Diese Bestrebungen wurden durch die am 11. Dezember 1885 in Berlin gegründete Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) gebündelt und verstärkt. Zentraler Bestandteil der seit 1887 durchgeführten Wanderausstellungen war die Tierschau, zu der nur deutsche Züchter zugelassen waren, um die Unabhängigkeit vom Ausland zu stärken.
Auch nach 1933 und der Gleichschaltung der DLG sowie sonstiger lokaler Vereine im NS-Reichsnährstand setzte sich die Tradition der Tierschau-Feste fort und wird u.a. vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe bis in die Gegenwart hinein gepflegt.
LAV NRW W, W 351/Plakatsammlung, Nr. 1583.