Overslaan en naar de inhoud gaan

Musikpflege in westfälischer Adelslandschaft

woensdag, 2. maart 2022 - 10:21

Archivale des Monats März

Die Zeichnung gehört zu einem dreiseitigen Schreiben, mit dem Moritz Goswin von Ketteler 1729 seiner Schwester Maria Agnes zur Wahl zur Äbtissin des Klosters Gravenhorst gratulierte. Dass er die in stilisierter Demutshaltung und als Hirtin mit Krummstab dargestellte Äbtissin mit zwei Musikern umrahmte, deutet auf den Stellenwert hin, den die Musikpflege seit dem 17. Jahrhundert nicht nur am Hof des Fürstbischofs von Münster, sondern auch in einigen Häusern des Landadels einnahm. Das Erlernen wenigstens eines Instruments gehörte zum Bildungskanon der Kavaliere wie auch der jungen Damen. Von den Höfen der Fürsten von Bentheim-Steinfurt bzw. Bentheim-Tecklenburg sowie vom Schloss Nordkirchen sind bedeutende Musikalien-Sammlungen für die dort tätigen Hofkapellen überliefert. Max Friedrich von Droste-Hülshoff (1764-1840) komponierte geistliche Musik, Kammermusik, Sinfonien und sogar Opern.

An diese Tradition knüpfte in den 1990er Jahren die von WDR und Landschaftsverband Westfalen-Lippe veranstaltete Konzertreihe mit Musik an westfälischen Adelshöfen an.

LAV NRW W, B 210 / Kloster Gravenhorst, Nr. 254 und W 351 / Plakatsammlung, Nr. 4293.