April: BARES AUS EIGENPRODUKTION (Archivale des Monats der Abteilung Westfalen)
Wie schon nach dem Ersten Weltkrieg verursachte auch die direkte und indirekte Verschuldung des Staates in den Kriegsjahren ab 1939 eine hohe Inflation, der man in den drei Westzonen des besetzten Deutschland am 20. Juni 1948 mit der Währungsreform, also der Ablösung der Reichsmark durch die Deutsche Mark entgegentrat.
Die dafür erforderlichen neuen Banknoten wurden in einer ersten Serie in den USA gedruckt und im Frühjahr 1948 per Schiff nach Bremerhaven geliefert. Die Banknoten wiesen große Ähnlichkeiten zum US-Dollar auf und übernahmen teilweise sogar Figuren von US-Eisenbahnaktien.
Zum Schutz gegen Fälschungen beschränkte man sich (unter Verzicht auf Wasserzeichen) auf zwei Sicherheitsmerkmale: neben farbigen, in das Papier eingestreuten Partikeln wurden so genannte Guillochen verwendet, also ornamentale Muster aus mehreren Linien, die sich überlappen und miteinander verwickelt sind. In der zweiten, ab August 1948 herausgegebenen Banknotenserie wurden die Scheine teilweise durch Wasserzeichen und Sicherheitsfaden ergänzt.
Wie kaum anders zu erwarten, weckte das neue Geld die kriminelle Energie mancher Zeitgenossen und fand bald mehr oder weniger talentierte Nachahmer. Die gezeigte Warnung wurde von der Polizei Ende 1952 u.a. an die Postämter verschickt und lässt so vermuten, dass die erste Notenserie unter Fälschern beliebter war als die folgenden, besser geschützten Scheine.
LAV NRW W, O 004 / Oberpostdirektion Münster, Nr. 2041.