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Kommunalarchive im Kreis Borken

Im Kreis Borken gibt es in jeder Stadt oder Gemeinde ein kommunales Archiv, das sich um Erfassung, Ordnung und Sicherung des Archivguts seiner Verwaltung sorgt. Die personelle Besetzung sowie Umfang und Zeitraum der Bestände der Archive sind sehr unterschiedlich. So haben die Städte Ahaus, Bocholt, Borken und Stadtlohn recht umfangreiche und z.T. bis in die Zeit der Stadtrechtsverleihung zurückreichende Bestände. Gronau erhielt erst 1898 Stadtrechte und damit beginnt die städtische archivalische Überlieferung im Wesentlichen auch erst ab diesem Zeitpunkt. Die kleine Gemeinde Heek verfügt über eine umfangreiche Urkundenüberlieferung ab 1364 und Aktenbestände ab 1580. Andere Gemeinden wie Heiden, Raesfeld oder Reken sind alte Siedlungspunkte mit einer langen historischen Vergangenheit, ihr kommunales Archivgut beginnt aber erst in preußischer Zeit und im Wesentlichen 1975, als diese Gemeinden im Zuge der kommunalen Neugliederung in ihrer jetzigen Form entstanden sind.

Das Kreisarchiv Borken wurde erst nach der kommunalen Neugliederung 1978 eingerichtet und hauptamtlich besetzt.  Bei historischen Forschungen sind neben den eigenen Beständen ab 1816 außerdem die beim Nordrhein-Westfälischen Landesarchiv Abteilung Westfalen in Münster vorhandenen Bestände der Landratsämter Ahaus und Borken zu berücksichtigen. Vielfach führten äußere Einwirkungen wie Kriege oder Stadtbrände dazu, dass die Archive zerstört wurden. So sind bei den Stadtbränden von Vreden 1811 und 1857 die städtischen Archivalien bis auf wenige Ausnahmen verbrannt. Auch die Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkrieges führten zu dem Verlust zahlreicher Archivalien in den Gemeinden des Westmünsterlandes.

In den Kommunalarchiven sind neben den Akten der kommunalen Behörden oft auch Nachlässe wichtiger Persönlichkeiten, Hof-, Nachbarschafts- und Vereinsarchive sowie eine Sammlung der jeweiligen Lokalzeitung zu finden. In vielen Kommunalarchiven gibt es zudem ein umfangreiches Bildarchiv.