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Archiv und Schule

Im Rahmen des Projekts "Archiv & Schule" bietet das Stadtarchiv ein Programm für Schulklassen von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II an.

Einführung in die Mülheimer Stadtgeschichte / Heimatkunde (Primarstufe)

Dieses Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Mülheimer Grundschulen (ab der dritten Klasse). Die Schülerinnen und Schüler erfahren mit Hilfe von Dokumenten aus den Beständen des Stadtarchivs mehr über die Geschichte der Stadt, in der sie leben. 

Einführung in das archivische Arbeiten / Vorstellung des Stadtarchivs und seiner Bestände  (Sekundarstufe I+II)

In einer 90minütigen Einführung werden das Stadtarchiv, seine Bestände sowie die Möglichkeiten des themenbezogenen Arbeitens vorgestellt. Dieses Angebot richtet sich in erster Linie an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, ist aber auch für die höheren Klassen der Mittelstufe geeignet.

Zeitungsportal zeit.punktNRW

Das Zeitungsportal zeit.punktNRW stellt historische Zeitungen allgemeinen Inhalts aus dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens online und kostenfrei zur Benutzung bereit. Es enthält eine große Bandbreite an lokalen und regionalen Zeitungen, die von kommunalen und staatlichen Archiven und Bibliotheken aus den verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens für das Projekt zur Verfügung gestellt werden. Viele dieser Zeitungen waren bisher weder überregional verzeichnet noch online zugänglich.

Das Projekt versteht sich als Massendigitalisierungsprojekt. Ziel ist es, in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Material, digitalisierte Zeitungsseiten, zur Verfügung zu stellen. Der Schwerpunkt liegt deshalb zunächst auf der Digitalisierung bereits mikroverfilmter Bestände. Das Angebot soll in den nächsten Jahren stetig ausgebaut werden.

Für die Mülheimer Historie sind insbesondere die Rhein- und Ruhrzeitung (Jg. 1849-1940 online verfügbar) sowie die Mülheimer Zeitung (Jg. 1894-1916 online verfügbar) von Interesse. Die Digitalisierung der Zeitung "Die Freiheit" (Jg. 1918-19) befindet sich in Vorbereitung.

Stolpersteine

Seit 2004 gibt es in Mülheim die bundesweit bekannten Stolpersteine von Gunter Demnig. Dabei handelt es sich um quadratische Betonblöcke, auf denen eine beschriftete Messingplatte angebracht ist. Mit diesen Gedenktafeln wird an das Schicksal der Menschen erinnert, die im Nationalsozialismus ermordet wurden. Verlegt werden die Gedenksteine vor dem letzten frei gewählten Wohnsitz des Opfers. 

Aus Anlass ihres 75-jährigen Schuljubiläums waren Schüler der Realschule Stadtmitte in Karteien aus den 1930er Jahren auf Namen von ehemaligen jüdischen Schülern gestoßen. Einige von ihnen waren in Konzentrationslagern umgekommen. Um daran zu erinnern, nahm man mit Gunter Demnig Kontakt auf. Am 18. Dezember 2004 konnten dann dank großzügiger Spenden die ersten sieben Stolpersteine in Mülheim verlegt werden.

Die Mülheimer Initiative für Toleranz (MIT) setzte die Aktion fort. Dazu wurde ein Arbeitskreis "Stolpersteine" gegründet, der sich aus Mitgliedern der MIT, Geschichtslehrern, Schülern sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern zusammensetzte und bis 2019 bestand. Das Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr unterstützte die Mitglieder des Arbeitskreises bei der Recherche nach Quellen, Daten und Fakten zur Erstellung der Biografien der NS-Opfer und bleibt auch weiterhin Ansprechpartner für Interessierte, die mit einem Stolperstein an das Schicksal Mülheimer Bürger erinnern möchten. 

Derzeit befinden sich insgesamt 175 Stolpersteine für 173 Opfer des NS-Regimes an 93 Verlegeorten verteilt über das Stadtgebiet (Stand: Mai 2019). Für zwei Opfer wurden Stolpersteine an zwei Orten verlegt. 124 Steine erinnern an Opfer jüdischen Glaubens, 21 an politisch Verfolgte bzw. Widerstandskämpfer, wovon drei auch jüdischen Glaubens waren, drei an Bibelforscher (Zeugen Jehovas), fünf an Opfer der Euthanasie, sieben Steine an eine Sinti-Familie und 6 Steine an NS-Opfer, die diesen Gruppen nicht zuzuordnen sind. Die letzte Verlegung fand am 24. Mai 2019 mit 20 Stolpersteinen an 10 Verlegeorten statt.