Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) und das Universitätsarchiv Paderborn erinnern am Samstag, 30. September, mit einer Lesung an die jüdische Schriftstellerin Jenny Aloni. Dabei wird die Schauspielerin Cornelia Schönwald Texte vortragen, in denen Jenny Aloni ihre Kindheit, ihre Erfahrungen und Gefühle im Land der Täter sowie Besuche in Deutschland reflektiert. Los geht es um 18.30 Uhr im I-Gebäude der Universität Paderborn, Raum I.407. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Nach der Lesung bietet sich die Gelegenheit zum Gespräch und geselligem Beisammensein.

Jenny Aloni wird am 7. September 1917 als Jenny Rosenbaum in Paderborn geboren. Ende 1939 emigriert die 22-Jährige aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Palästina. Erste Erfolge als Schriftstellerin stellen sich in den 1960er-Jahren ein. Danach gerät sie weitgehend in Vergessenheit. In den 1980er-Jahren führt die Herausgabe ausgewählter Werke durch zwei Germanistikprofessoren der Universität-Gesamthochschule Paderborn zu einer erneuten literarischen Wertschätzung. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt Jenny Aloni als bedeutende deutschsprachige Schriftstellerin ihrer Generation.

Erstmals besucht Jenny Aloni ihre Geburtsstadt im Jahr 1955, danach in unregelmäßigen Abständen. Ihr letzter Besuch findet 1989 statt. Sie stirbt am 30. September 1993 in Ganei Yehuda (Israel). Der persönliche und literarische Nachlass der Schriftstellerin befindet sich inzwischen im Archiv der Universität Paderborn.