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Kommunalarchive

Die Stadt- und Gemeindearchive im Kreis Kleve verwahren regionalbezogene Zeitungsbestände, die die Bestände im Kreisarchiv Kleve zum Teil ergänzen. Seit der am 1. September 2009 in Kraft getretenen Novellierung des Personenstandsrechts finden Sie in den Stadt- und Gemeindearchiven die Erstschriften der sog. Personenstandsunterlagen (Geburts-, Heirats- und Sterberegister) der jeweiligen Standesämter. Eine Recherche in den diesen Unterlagen ist nach Ablauf von 110 Jahren bei Geburts-, 80 Jahren bei Heirats- und 30 Jahren bei Sterberegistern möglich. Welche Überlieferung von Zeitungen und Personenstandsunterlagen in den Stadt- und Gemeindearchiven vorhanden ist, entnehmen Sie bitte der Publikation Archive im Kreis Kleve.

Darüber hinausverwahren die Kommunalarchive im Kreis Kleve weitere ergänzende Bestände, die Sie in der Beständeübersicht des Kreisarchivs Kleve bei dem jeweiligen Bestand finden.

Das Kreisarchiv Wesel verwahrt Verordnungen das Herzogtum Kleve betreffend aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Kirchliche Archive

Unterlagen kirchlicher Provenienz mit Bezug zum Gebiet des heutigen Kreises Kleve befinden sich im Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie im Bistumsarchiv Münster. Das Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland verwahrt neben Kirchenbüchern Unterlagen zu einzelnen Kirchengemeinden (z. B. Evangelische Kirchengemeinden Kleve, Emmerich, Goch), das Provinzialkirchenarchiv, die Garnisons- und Truppeneinheitskirchenbücher, Statistiken über die Kirchenkreise, Unterlagen des Volksmissionarischen Amtes, sog. Ortsakten u. a. zu den Kirchenkreisen auf dem Gebiet des heutigen Kreises Kleve und Unterlagen des Landeskirchenamtes u. a. mit Unterlagen zur (Neu)einteilung der Kirchenkreise sowie zu kirchlichen Einrichtungen (z. B. Kindergärten). Im Bistumsarchiv Münster finden Sie ebenfalls Kirchenbücher sowie Unterlagen zu einzelnen Pfarreien (z. B. Kalkar, Goch, Weeze), Kirchenrechnungen und Visitationen.

Bundesarchiv

Akten zur Zeit des Nationalsozialismus finden Sie ebenfalls im Bundesarchiv. Das Bundesarchiv verwahrt neben den staatlichen Unterlagen zentraler und militärischer Stellen Unterlagen der NSDAP sowie ihren Gliederungen und angeschlossenen Verbänden. Dazu zählen die Zentrale Mitgliederkartei der NSDAP mit rund 12,7 Mio. Karteikarten, Parteikorrespondenz, Personalunterlagen von Angehörigen der Sturmabteilung (SA) und der Schutzstaffel (SS) sowie Personenakten des Rasse- und Siedlungshauptamtes-SS. Im Internet finden Sie darüber hinaus das Gedenkbuch für die Opfer der NS-Judenverfolgung in Deutschland, in dem Sie personenbezogen recherchieren können. Private Tagebücher, Feldpost, personenbezogene Unterlagen militärischer Herkunft bis 1945 sowie Unterlagen zur Verleihung von Orden und Ehrenzeichen (18671945) finden Sie in der Abteilung Militärarchiv des Bundesarchivs.

Die Abteilung PA Personenbezogene Auskünfte zum Ersten und Zweiten Weltkrieg (vormals Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht, kurz WASt), die 1939 als Dienststelle des Oberkommandos der Wehrmacht unter der Bezeichnung Wehrmachtauskunftstelle für Kriegerverluste und Kriegsgefangene gegründete wurde, hat sämtliche Personalverluste der Wehrmacht infolge Verwundung, Krankheiten, Tod, Vermisstsein und Kriegsgefangenschaft registriert sowie die Personalien von Soldaten, die nach dem Krieg von ihren Angehörigen gesucht wurden. Der Bestand umfasst mehr als 18 Millionen Karteikarten. Das Lastenausgleichsarchiv in Bayreuth verwahrt als Dienststelle des Bundesarchivs Unterlagen zum Lastenausgleich.

Landesarchiv Nordrhein-Westfalen

Das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen verwahrt in der Abteilung Rheinland zahlreiche Unterlagen, die den Archivsprengel des Kreisarchivs Kleve betreffen. Hier sind insbesondere Unterlagen zur Kommunalaufsicht und zur kommunalen Neugliederung zu nennen, die im Rahmen der im Innenministerium angesiedelten Kommunalaufsicht entstanden sind. Bei der Bauaufsicht (ebenfalls Innenministerium) finden Sie z. B. Archivalien zur Enttrümmerung nach dem Zweiten Weltkrieg sowie zur Städteplanung. Im Kultusministerium sind z. B. Unterlagen zur Kunst- und Kirchenbauförderung sowie zur Denkmalpflege und zum Kulturgutschutz entstanden, die auch kommunale Bezüge haben. Im Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration und im Arbeits- und Sozialministerium NRW, (Volks- und Jugendwohlfahrt) befinden sich die Unterlagen zum Lastenausgleich, der zum Ziel hatte, die Eingliederung der durch Kriegs- und Kriegsfolgeereignisse materiell Geschädigten (z. B. Flüchtlinge und Vertriebene) zu unterstützen und zu entschädigen. In den Beständen der ehemaligen, 1802 aufgelösten Klöster befinden sich Urkunden, Akten und Amtsbücher zur Geschichte dieser Institutionen sowie auch der in der Nähe der Klöster befindlichen Städte und Dörfer. Darüber hinaus verwahrt das Personenstandsarchiv Rheinland die Zweitschriften der Personenstandsregister.

Die Abteilung Westfalen im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen verwahrt im Bereich des nichtstaatlichen Schriftgutes die Archive Haus Bellinghoven bei Mehr (Rees) sowie – im Gesamtarchiv von Landsberg-Velen – Unterlagen der Unterherrschaft bzw. zum Haus Kalbeck in Weeze-Kalbeck.

Insbesondere bei Forschungen zu Themen aus der Zeit des Nationalsozialismus sollten Sie sich auch an das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen wenden, wo Sie Verfahrensakten der Erbgesundheitsgerichte, Gestapopersonenakten, Strafverfahrensakten der NS-Sondergerichte, Unterlagen der NSDAP-Stellen, spätere NS-Kriegsverbrecherprozesse sowie Schriftgut zur Widergutmachung und Rückerstattung finden.

Adelsarchive im Rheinland

Über das LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum zugänglich sind die Archive, die der Verein Vereinigte Adelsarchive im Rheinland e. V. verwahrt. Mit Bezug zum Gebiet des Kreises Kleve finden Sie hier das Archiv Haus Caen mit Archiven der Häuser Caen (Straelen), Holtheyde (Wachtendonk), Ingenraedt (Wachtendonk-Wankum) und Vlassrath (Straelen) und sowie dem Drostamt Straelen, das Archiv Schloss Haag (Geldern) mit den Archiven der Familien von Hoensbroech, Schenk von Nideggen und Schellarth von Obbendorf, das Archiv Schloss Kalbeck (Weeze-Kalbeck) mit den Familienarchiven der Herren (ab 1670 Freiherren) von Morrien und der Freiherren von Vittinghoff gen. Schell sowie der Überlieferung der klevischen Ritterschaft, ferner das Archiv Schloss Wissen (Weeze-Wissen) mit seiner umfänglichen Urkunden- und Aktenüberlieferung.

Archiv des LVR

Im Archiv des Landschaftsverbandes Rheinland können Sie Unterlagen mit direktem Bezug zum heutigen Kreis Kleve einsehen. Besonders hervorzuheben sind die Bestände Provinzialstände der Rheinprovinz (1826–1888), Hauptfürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene (1914–1963), Landeskultur, Melioration und Förderung der Landwirtschaft (1861–1948), Landesplanungsgemeinschaft Rheinland (1953–1986), Organisationsabteilung der Provinzialverwaltung (1820–1961), Personalabteilung der Provinzialverwaltung (1827–1957), Provinzial Heil- und Pflegeanstalt bzw. Rheinische Landesklinik Bedburg-Hau (1911–1973), Rheinisches Amt für Denkmalpflege, Generalakten, (1887–2006) sowie Rheinisches Straßenbauamt Kleve (1952–1986).

Weitere Archive

Auch weiter entferntere Archive können Ihnen Unterlagen für Ihre regionalhistorische Forschung zur Verfügung stellen. So finden Sie im Bayerischen Hauptstaatsarchiv z. B. einen Sonderbestand der Geheimen Kanzlei über die Erbansprüche auf Jülich, Kleve und Berg sowie den Erwerb und die Eingliederung von Jülich und Berg (16. bis 18. Jahrhundert).

Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz verwahrt Bestände zu den historischen Territorien Kleve bzw. Geldern sowie – aufgrund der überregionalen Kompetenzen der zentralen Behörden und Einrichtungen Brandenburg-Preußens – weitere Archivalien mit Bezug zum Archivsprengel des Kreisarchivs Kleve.

Auch in der Stiftung Rheinisches-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln finden Sie Unterlagen mit Bezug zum Kreis Kleve.

Niederländische Archive

Darüber hinaus gibt es Archive in den Niederlanden, die Unterlagen zum Archivsprengel des Kreisarchivs Kleve verwahren. Hier ist z.B. das Gelders Archief mit älterem Archivgut zur Geschichte des Geldrischen Oberquartiers bis 1580 zu nennen.

Das Regionaal historisch Centrum Limburg verwahrt Archivalien zur Geschichte des spanischen Oberquartiers ab 1580 bis zur Eroberung des Gelderlandes durch Preußen im Jahr 1703.

Auch das Algemeen Rijksarchiv in Brüssel verwahrt Unterlagen zur Geschichte von Drostamt, Festung und Vogtei Geldern, insbesondere zum 17. Jahrhundert.