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Familienforschung im Kreisarchiv Kleve

Das Kreisarchiv Kleve verwahrt keine Geburts-, Heirats- und Sterberegister (sog. Personenstandsunterlagen). Diese Unterlagen befinden sich in den jeweiligen Stadt- und Gemeindearchiven im Kreis Kleve (Erstschriften) sowie im Personenstandsarchiv Rheinland, seit 2008 Teil des Landesarchivs NRW (Zweitschriften). Eine Übersicht über die in den Stadt- und Gemeindearchiven vorhandenen Personenstandsunterlagen finden Sie in der Broschüre „Archive im Kreis Kleve, die das Kreisarchiv Kleve gemeinsam mit den Stadt- und Gemeindearchiven herausgegeben hat.

Kirchenbücher finden Sie i. d. R. bei den kirchlichen Archiven, d. h. dem Bistumsarchiv Münster und dem Archiv der Evangelischen Landeskirche im Rheinland. Darüber hinaus verwahren einige Stadt- und Gemeindearchive ebenfalls Kirchenbücher.

Obwohl damit zentrale Quellengattungen für die genealogische Forschung nicht im Kreisarchiv verwahrt werden, finden Familienforscherinnen und -forscher personenbezogene Informationen in anderen Quellengattungen, die ebenfalls zu systematischen familienkundlichen Forschungen anregen. Aufgrund der personenbezogenen Daten im Schriftgut unterliegen die Unterlagen nicht der allgemeinen Schutzfrist von 30 Jahren, sondern den Schutzfristen für personenbezogene Unterlagen (10 Jahre nach Tod der Person bzw. 100 Jahre nach ihrer Geburt, sofern das Todesdatum nicht bekannt ist).

Bitte senden Sie Anfragen zum Archiv- und Bibliotheksgut ausschließlich schriftlich per Brief oder Fax an das Kreisarchiv Kleve oder nutzen Sie unser Online-Formular für allgemeine Anfragen zum Archiv- und Bibliotheksgut.

Hinweise auf Bestände für die Personenforschung

Beschäftigte des jetzigen Kreises Kleve und des alten Kreises Geldern (ab ca. 1880)

Die Personalakten der Beschäftigten werden in Gänze archiviert. Hier finden Sie Informationen zum Berufsleben sowie auch darüber hinaus. Die Akten enthalten unter Umständen Lebensläufe und Bewerbungen. In einzelnen Fällen liegen auch Akten zur “Entnazifizierung“ vor.

Bestände: Personalakten (O2), Kreis Geldern bis 1945 (A), Kreis Geldern 1945 bis 1974 (B), Kreis Kleve (O), Erinnerungen, Lebensläufe und andere autobiographische Zeugnisse (S28)

 

Leitende Beamte der Städte und Gemeinden (ab ca. 1880)

Der Kreis führt als Aufsichtsbehörde Akten über die leitenden Beamten der kreisangehörigen Städte und Gemeinden (Bürgermeister, Stadt-, Amts- und Gemeindedirektoren, Sparkassendirektoren etc.) In diesen Akten befinden sich hauptsächlich Angaben zur Dienstzeit der Personen. In einzelnen Fällen liegen auch Akten zur “Entnazifizierung“ vor.

Bestände: Kreis Geldern bis 1945 (A), Kreis Geldern 1945 bis 1974 (B), Kreis Kleve (O)

 

Mitglieder des Kreistages (ab ca. 1880)

Die Mitglieder des Kreistags und ihr Handeln in diesem Gremium und seinen Ausschüssen sind über Niederschriften etc. dokumentiert. Informationen zum Privatleben dieser Personen sind nicht zu erwarten.

Bestände: Protokolle (PR), Kreis Geldern bis 1945 (A), Kreis Geldern 1945 bis 1974 (B), Kreis Rees (R), Kreis Kleve (O)

 

Verfolgte und Geschädigte des Nationalsozialismus (ab 1933)

Neben einigen Akten zur sog. „Schutzhaft” während der NS-Zeit liegen Akten zur Anerkennung von Verfolgten des NS-Regimes und zur Wiedergutmachung aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg vor.

Bestände: Kreis Geldern bis 1945 (A), Kreis Geldern 1945 bis 1974 (B), Kreis Kleve (O).

 

Opfer des Zweiten Weltkriegs (1945–1960er Jahre)

Zu drei Opfergruppen sind in den Kreisverwaltungen Akten in nennenswertem Umfang entstanden: Gefallene, kriegsgefangene deutsche Soldaten und Vertriebene, die sich am Niederrhein niedergelassen haben. Akten zu den Soldatenfriedhöfen und der Umbettung von Gefallenen existieren neben Akten zu Nachforschungen über den Verbleib einzelner Gefallener (deutsche und alliierte Soldaten). Neben Statistiken und Akten zur Unterbringung und Unterstützung von Vertriebenen existiert je eine Kartei zur Erfassung aller Vertriebenen in den Kreisen Geldern und Kleve. Die Überlieferung des Bundes der Vertrieben, Ortsverband Goch, ergänzt diese Unterlagen. Zu kriegsgefangenen deutschen Soldaten, die eine Entschädigung beantragt haben, existiert je eine Kartei für den Kreis Geldern und Kleve. Daneben geben Akten über die Entlassungen der Kriegsgefangenen Auskunft. Über Angehörige der Deutschen Wehrmacht, die in russische Gefangenschaft geraten sind, gibt die Sammlung Kemkes umfassend und deutschlandweit Auskunft.

Bestände: Kreis Geldern 1945 bis 1974 (B), Kreis Kleve (O), Bund der Vertriebenen (V25), Sammlung Kempkes (S45)

 

Ausländer, die auf dem Gebiet des heutigen Kreises Geldern lebten oder eingebürgert wurden (ab ca. 1900)

Neben Akten zur Einbürgerung, zur Ausbürgerung und zur Feststellung der Staatsangehörigkeit existieren ab den späten 1930 Jahren in großer Anzahl Fallakten, die teilweise Informationen über den gesamten Lebenslauf bieten.

Bestände: Kreis Geldern 1945 bis 1974 (B), Kreis Kleve (O)

 

Gewerbetreibende (ab ca. 1930)

Für einige Gewerbe (besonders Verkauf und Ausschank von Alkohol) liegen Gewerbegenehmigungen vor, die teilweise auch Auskunft über die Biographie der Antragsteller geben.

Bestände: Kreis Geldern 1945 bis 1974 (B), Kreis Kleve (O)

 

Adoptionen, Pflegschaften, Vormundschaften, Betreuung von Jugendlichen, Heimunterbringung (ab ca. 1930)

Akten des Jugendamtes geben in vielfältiger Weise Auskunft zu einzelnen Personen, wenn sie adoptiert wurden oder bei Pflegeeltern untergebracht wurden. Auch wenn das Jugendamt Pflegschaften oder Vormundschaften übernommen hat, existieren umfassende Akten, das Gleiche gilt auch bei einer Heimunterbringung. Auch die Betreuung auffällig gewordener Jugendlicher ist in Akten dokumentiert.

Bestände: Kreis Geldern 1945 bis 1974 (B), Kreis Kleve (O)

Das Kreisarchiv verwahrt darüber zahlreiche weitere Archivbestände, in denen Sie biografische Daten von Personen aus der näheren Umgebung erforschen können. Hierzu gehören die Totenzettelsammlung (S6) und der Bestand Erinnerungen, Lebensläufe und andere autobiographische Zeugnisse (S28) sowie die im Kreisarchiv lagernden Herrschafts- und Familienarchive (H-Bestände) und Nachlässe (N-Bestände).

Die Sammlung Kempkes (S45) enthält Kriegsgefangenenpost deutscher Kriegsgefangener in Russland; nur ein Teil der Stücke bezieht sich jedoch auf Personen aus der näheren Umgebung.