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Stadtarchiv Kerpen

Das Archiv übernimmt das Schriftgut der Stadtverwaltung Kerpen und ist gleichermaßen zuständig für die Akten aller Vorgängerverwaltungen der heutigen Stadt Kerpen. Als Gedächtnis der Verwaltung dokumentiert das Archiv so nicht nur die Tätigkeit von Rat und Verwaltung der heutigen Stadt, sondern auch der früher hier bestehenden Gemeinden. Neben den kommunalen Aktenbeständen sind Bestände anderer Archivträger überliefert. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahr 1375.
 
Da das Leben in Kerpen aber nicht ausschließlich aus behördlich fixierten Vorgängen besteht, wird darüberhinaus bestandsergänzend eine ganze Menge gesammelt: Zeitungen, Fotos, Flugblätter, Plakate, Postkarten, Graphiken und vieles mehr.
 
Das Archiv verfügt selbstverständlich auch über eine gutsortierte Präsenzbibliothek zur Orts- und Regionalgeschichte, die genau wie die wissenschaftliche Bibliothek des Heimatvereins im Lesesaal eingesehen werden kann. 

Stadtarchiv Kerpen

Öffnungszeiten & Kontakt

Ihr Kontakt

Stiftsstraße 8
50171 Kerpen
Deutschland

Telefonnummer
02237-922170
Fax
02237-922171
Öffnungszeiten
Dienstag & Mittwoch
9:00 bis 12:00 Uhr
Donnerstag
14:00 bis 18:00 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Unsere Bestände
  • Gerichtsakten des 16. bis 19. Jahrhunderts berichten von den Sorgen und Nöten der Kerpener Bevölkerung und überliefern so ein Stück Alltagsgeschichte.
  • In den Urkunden des Burgarchivs Hemmersbach ist nachzulesen, dass Sindorf 1375 für eine jährliche Rente von 200 Gulden an den Hemmersbacher Herren verkauft wurde.
  • In Gemeinderatsprotokollen ab 1760 wurde u.a. festgehalten, dass das Amt des Mödrather Bürgermeisters für das Höchstgebot an Bier versteigert wurde.
  • Standesregister ab 1798 beurkunden 1813 die Geburt von Adolph Kolping – übrigens in französischer Sprache.
  • Schulchroniken ab 1843 erzählen nicht nur vom Schulalltag, sondern vielfach auch vom dörflichen Leben.
  • Postkarten und Fotos ab 1898 beweisen, welche Zerstörung unser Stadtbild nicht nur im Zweiten Weltkrieg hinnehmen musste.

Archivgeschichte

Zur Geschichte des Hauses
 
Das Gebäude selbst ist eine Geschichtsquelle besonderer Art. Noch vor wenigen Jahren datierten Kunsthistoriker das Gebäude, das 1842 bis 1844 als Rathaus der Gemeinde Kerpen erbaut wurde, in das 18. Jahrhundert. Der Bau des Hauses wurde erforderlich, weil Kerpen nach der Säkularisation des Stiftes "endlich" an den Verkehr angeschlossen, also eine Durchgangsstraße mitten durch die Stadt gebaut werden konnte. Was aus heutiger Sicht absurd erscheint, war noch vor 170 Jahren erstrebenswertes Ziel. Dieser Straße – deren Bau der Regierungspräsident in Köln beschlossen hatte - war das alte Rathaus, das sich unmittelbar neben dem Kirchturm befand, im Wege. Damals wie heute bot eine Entscheidung wie diese die höchst willkommene Chance auf einen größeren und womöglich von vorgesetzten Behörden subventionierten Neubau. Nach der Fertigstellung bezogen die Kommunalverwaltung und das Friedensgericht das Gebäude am Stiftsplatz. Bis 1906 wurde es als Rathaus genutzt. Das Gericht behielt seinen Sitz am Stiftsplatz bis 1991.
 
Haus für Kunst und Geschichte
 
Nach (Rück-)Kauf durch die Stadt und 21monatiger, aufwendiger Sanierung wurde das Haus am 01.06.1996 seiner neuen Bestimmung übergeben. Mitten im Kerpener Zentrum finden Besucherinnen und Besucher von Stadtarchiv, Heimatverein und Museum H. J. Baum angemessene Räumlichkeiten zum Arbeiten, Stöbern oder Schauen.
Im Lesesaal des Stadtarchivs, der im Erdgeschoss untergebracht ist, können sowohl Archivalien als auch die Bücher der Präsenzbibliothek zur Orts- und Regionalgeschichte eingesehen werden. Das Obergeschoss des Hauses bietet auf einer Fläche von fast 200 m² die Möglichkeit zur Präsentation von Ausstellungen mit verschiedenen Schwerpunkten: z.B. Archäologie, Ortsgeschichte, Volkskunde, Kulturgeschichte oder Kunst. Seit 1996 werden jährlich Wechselausstellungen gezeigt. Etwa 65 m² Ausstellungsfläche stehen zur dauernden Präsentation der Arbeiten von Hermann Josef Baum zur Verfügung.
 
Geschichte des Stadtarchivs Kerpen
 
Da es schon immer erforderlich war, Rechte, Pflichten und Verträge mit Hilfe schriftlicher Unterlagen dokumentieren zu können, ging die Einrichtung von Archiven einher mit der Bildung der Verwaltungen. Die Archive gehörten zum wohl gehüteten Schatz auch der kleinen Gemeinden. In den "modernen" Zeiten des 20. Jahrhunderts ging diese Einsicht zum Teil verloren, wertvolles Quellenmaterial wurde vernichtet. Heute wird die Ordnung des nordrhein-westfälischen Archivwesens durch ein Gesetz geregelt, das auch die Gemeinden zur ordnungsgemäßen Führung von Archiven verpflichtet.
 

  • 1773  Im Gemeinderatsprotokoll vom 30.07. wird das Kerpener Archiv erstmals erwähnt: "... dan ist auch beschlossen, daß das Pro(toco)llum Com(m)itatis dahier in archivio aufbehalten werden solle ..."
  • 1835 Im neuen Rathaus am Stiftsplatz wird ein Raum für das Archiv eingeplant.
  • 1843 Auch die Akten des Friedensgerichts werden im Gemeindearchiv verwahrt.
  • 1963 Gründung des Vereins der Heimatfreunde Stadt Kerpen e.V.
  • 1970 Einrichtung eines Stadtarchivs unter ehrenamtlicher Leitung von Rektor a. D. Hans Höhner in der Hahnenstraße 19.
  • 1977 Zusammenführung der Archivbestände der ehemals selbständigen Gemeinden über dem Gerätehaus am Filzengraben.
  • 1981 Einstellung einer hauptamtlichen Archivarin und Einrichtung von Archivräumen in der alten Schule in Neu-Bottenbroich.
  • 1983 Die Zwischenarchivbestände werden im neuen Rathaus am Jahnplatz in Kerpen untergebracht.
  • 1984 Die historischen Bestände kommen nach Türnich, Barbaraschule.
  • 1996 Einweihung des Stadtarchivs im Haus für Kunst und Geschichte am Stiftsplatz