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Die NS-Dokumentation als Teil des Stadtarchivs

Die NS-Dokumentation des Stadtarchivs im Eigenbetrieb Bildung ist im Dachgeschoss des Alten Landratsamtes untergebracht und steht allen Interessierten zur Verfügung. Die NS-Dokumentation fußt auf der ehrenamtlichen Arbeit von Dr. Bernhard Schmidt, der mit der Herausgabe der Bücher „Tatort Moers“ und „Moers unterm Hakenkreuz“ die NS-Vergangenheit der Stadt und des Altkreises Moers (heute Kreis Wesel) grundlegend aufgearbeitet hat. Ziel hierbei war es, eine selbstkritische Heimatgeschichte sowie eine ehrliche Erinnerungskultur zu betreiben. ...

Die NS-Dokumentation des Stadtarchivs im Eigenbetrieb Bildung ist im Dachgeschoss des Alten Landratsamtes untergebracht und steht allen Interessierten zur Verfügung.

Die NS-Dokumentation fußt auf der ehrenamtlichen Arbeit von Dr. Bernhard Schmidt, der mit der Herausgabe der Bücher „Tatort Moers“ und „Moers unterm Hakenkreuz“ die NS-Vergangenheit der Stadt und des Altkreises Moers (heute Kreis Wesel) grundlegend aufgearbeitet hat. Ziel hierbei war es, eine selbstkritische Heimatgeschichte sowie eine ehrliche Erinnerungskultur zu betreiben.

Auf Basis der Dokumente, die hierfür zusammengetragen wurden, fand am 12. Mai 2008 die Gründung der NS-Dokumentation der Stadt Moers statt. Diese wurde 2012 an das Stadtarchiv angeschlossen. Dadurch ist es möglich geworden, die Unterlagen der „NS-Doku“ archivfachlich aufzuarbeiten. So soll das Archivgut vollständig durchsuchbar gemacht und digitalisiert werden, um interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Lehrenden, Forschenden sowie Schülerinnen und Schülern den Zugriff darauf so einfach wie möglich zu gestalten.

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Entstehung der NS-Dokumentation

Am 12. Mai 2008 schloss die Stadt Moers mit dem damaligen Leiter der Volkshochschule Moers - Kamp-Lintfort, Dr. Bernhard Schmidt, einen Vertrag zu Dokumenten, die dieser seit Anfang der 1980er Jahre gesammelt und über Publikationen zwischen 1994 und 2010 ergänzt hatte. Darunter sind die Werke „Tatort Moers“, „Widerstand und demokratischer Neubeginn im Altkreis Moers“, „UnterMenschen? Zwangsarbeit im Altkreis Moers“, „Moers unterm Hakenkreuz“ und „Weltoffenes Moers - die Städtepartnerschaften der Stadt Moers“.  Diese Unterlagen wurden zunächst zu einem „Depositum Dr. Schmidt“ strukturiert mit dem Ziel, sie für Dritte zugänglich zu machen. ...

Am 12. Mai 2008 schloss die Stadt Moers mit dem damaligen Leiter der Volkshochschule Moers - Kamp-Lintfort, Dr. Bernhard Schmidt, einen Vertrag zu Dokumenten, die dieser seit Anfang der 1980er Jahre gesammelt und über Publikationen zwischen 1994 und 2010 ergänzt hatte.

Darunter sind die Werke „Tatort Moers“, „Widerstand und demokratischer Neubeginn im Altkreis Moers“, „UnterMenschen? Zwangsarbeit im Altkreis Moers“, „Moers unterm Hakenkreuz“ und „Weltoffenes Moers - die Städtepartnerschaften der Stadt Moers“. 

Diese Unterlagen wurden zunächst zu einem „Depositum Dr. Schmidt“ strukturiert mit dem Ziel, sie für Dritte zugänglich zu machen.

Mit der Übernahme dieses Depositums im Jahr 2012 durch die Stadt Moers erfuhr das Moerser Stadtarchiv eine bedeutende Ergänzung um Dokumente aus der Zeit der Weimarer Republik, der NS-Zeit und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Diese Dokumente sind für die städtische Geschichte umso wichtiger, da das Rathaus gegen Kriegsende Bombentreffer erlitten hatte und dadurch zahlreiche Akten im Feuer verbrannt waren.

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Kern der Sammlung

Die Sammlung der NS-Dokumentation umfasst den gesamten Altkreis Moers und bildet die NS-Vergangenheit der Region ab. Die Vielfalt der Archivalien umfasst jegliche Art von Schriftgut, wie Akten der Stadt, des Kreises und der nationalsozialistischen Verfolgungsbehörden (u.a. Gestapo), aber auch Briefe oder andere persönliche Dokumente von Opfern und Tätern. Andererseits verfügt die NS-Dokumentation über eine kleine historische Zeitungssammlung sowie über audiovisuelle Quellen, wie Fotos bzw. Fotoalben sowie 160 digitalisierten Ton- und Videoaufnahmen von Interviews mit Zeitzeugen. Darunter befinden sich Interviews mit überlebenden Zwangsarbeitenden aus der Ukraine des Moerser Vereins „Erinnern für die Zukunft“. ...

Die Sammlung der NS-Dokumentation umfasst den gesamten Altkreis Moers und bildet die NS-Vergangenheit der Region ab. Die Vielfalt der Archivalien umfasst jegliche Art von Schriftgut, wie Akten der Stadt, des Kreises und der nationalsozialistischen Verfolgungsbehörden (u.a. Gestapo), aber auch Briefe oder andere persönliche Dokumente von Opfern und Tätern.

Andererseits verfügt die NS-Dokumentation über eine kleine historische Zeitungssammlung sowie über audiovisuelle Quellen, wie Fotos bzw. Fotoalben sowie 160 digitalisierten Ton- und Videoaufnahmen von Interviews mit Zeitzeugen. Darunter befinden sich Interviews mit überlebenden Zwangsarbeitenden aus der Ukraine des Moerser Vereins „Erinnern für die Zukunft“. 

Den Schwerpunkt der regionalen Sammlung machen u.a. folgende Themen aus: 

  • Der Altkreis Moers während der Weimarer Republik, der NS-Zeit und im Zweiten Weltkrieg 
  • Widerstand gegen das NS-Regime im Altkreis Moers
  • Verfolgung von Juden und politischen Oppositionellen, Zwangsarbeit, Zwangssterilisierung und Krankenmorde („Euthanasie“)
  • Nachkriegszeit und demokratischer Neubeginn im Altkreis Moers
  • Lebendige Erinnerungskultur im Altkreis: Gedenktafeln, Stolpersteinverlegungen, Straßen- und Schulumbenennungen, Moerser Widerstandsmahnmal, etc. 
  • Didaktische Materialien zu Themen wie Gedenkstättenarbeit, Toleranz, Rassismus, Rechtsextremismus 

Die Sammlung wird stets erweitert, u.a. erhält die NS-Dokumentation Abgaben von Privatpersonen bzw. aus Nachlässen. Der Bestand wächst aber auch durch eigene Forschungen.

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Kennkarten jüdischer Moerser Bürgerinnen und Bürger

Die im Rahmen von aktuellen Forschungsarbeiten wiederentdeckten Kennkarten jüdischer Moerser Bürgerinnen und Bürger können nun hier eingesehen werden. Bei den Kennkarten handelt es sich um wichtige Unterlagen zur jüdischen Geschichte der Stadt Moers während der NS-Zeit mit verlässlichen Angaben wie Wohnort, Adresse und Beruf der jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die Ende 1938 noch in Moers wohnten. Die meisten von ihnen wurden deportiert und ermordet. ...

Die im Rahmen von aktuellen Forschungsarbeiten wiederentdeckten Kennkarten jüdischer Moerser Bürgerinnen und Bürger können nun hier eingesehen werden. Bei den Kennkarten handelt es sich um wichtige Unterlagen zur jüdischen Geschichte der Stadt Moers während der NS-Zeit mit verlässlichen Angaben wie Wohnort, Adresse und Beruf der jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die Ende 1938 noch in Moers wohnten. Die meisten von ihnen wurden deportiert und ermordet.

Seit Juli 1938 galt für jüdische Bürgerinnen und Bürger der Kennkarten-Zwang. So mussten sie bis zum 31. Dezember 1938 „unter Hinweis auf ihre Eigenschaft als Jude" eine Kennkarte beantragen. Die fast bei jedem Antrag angefügten Fotos geben der Erinnerung wieder Gesichter. Lichtbilder von jüdischen Moerserinnen und Moersern sind sonst leider viel zu wenige erhalten.

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Kooperationen

Forschungsvorhaben und Schulprojekte Die NS-Dokumentationsstelle unterstützt wissenschaftliche Forschungsvorhaben sowie Schulprojekte zur Regionalgeschichte der Weimarer Republik, der NS-Zeit und des demokratischen Neubeginns im Altkreis Moers. Hierfür arbeitet sie eng mit dem Stadtarchiv Moers zusammen. In den vergangenen Jahren betreute die NS-Dokumentationsstelle bereits zahlreiche Facharbeiten und die Teilnahme am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten von Schülerinnen und Schülern aus der Region. Auch Seminar- und Abschlussarbeiten von Studierenden wurden von uns begleitet. Ein Arbeitskreis des Vereins „Erinnern für die Zukunft“ erarbeitet zusammen mit Lehrkräften anhand geeigneter Dokumente „best-practice“- Beispiele für den Unterricht. Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere der örtliche Bezug für eine kritische Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit NS-Themen im Unterricht förderlich ist. Bringen Sie sich gerne mit ein! ...
Forschungsvorhaben und Schulprojekte

Die NS-Dokumentationsstelle unterstützt wissenschaftliche Forschungsvorhaben sowie Schulprojekte zur Regionalgeschichte der Weimarer Republik, der NS-Zeit und des demokratischen Neubeginns im Altkreis Moers. Hierfür arbeitet sie eng mit dem Stadtarchiv Moers zusammen. In den vergangenen Jahren betreute die NS-Dokumentationsstelle bereits zahlreiche Facharbeiten und die Teilnahme am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten von Schülerinnen und Schülern aus der Region. Auch Seminar- und Abschlussarbeiten von Studierenden wurden von uns begleitet.

Ein Arbeitskreis des Vereins „Erinnern für die Zukunft“ erarbeitet zusammen mit Lehrkräften anhand geeigneter Dokumente „best-practice“- Beispiele für den Unterricht. Die Erfahrung zeigt, dass insbesondere der örtliche Bezug für eine kritische Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit NS-Themen im Unterricht förderlich ist. Bringen Sie sich gerne mit ein! 

Kooperationen mit anderen Vereinen und städtischen Kultureinrichtungen

Die NS-Dokumentationsstelle arbeitet neben Schulen besonders mit Gesellschafts- und Jugendorganisationen zusammen, u.a. mit dem Moerser Jugendbüro, dem Moerser „Jugendkongress zur Überwindung von Rechtsextremismus und Stärkung von Demokratie“ (Verlinkung „Demokratie stärken in Moers“) und der Initiative „Moers ist bunt, nicht braun“ (Verlinkung). Auch Kooperationen mit anderen städtischen Kulturinstitutionen wie beispielsweise mit dem Grafschafter Museum ist bereits seit Jahren etabliert. 

Daneben besteht eine jahrelange Zusammenarbeit mit aktiven Moerser Vereinen wie „Erinnern für die Zukunft“, der „Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit“, dem „Grafschafter Museums- und Geschichtsverein“ und dem Verein „Neue Geschichte im Alten Landratsamt“ (Verlinkungen zu den Vereinen) sowie mit vergleichbaren Einrichtungen in den benachbarten Gemeinden.

Hierzu gehört in erster Linie die historische Arbeit für Projekte, wie z.B. die Recherche für Verlegungen von Stolpersteinen für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, dazu gehören rassisch und politisch Verfolgte sowie Opfer der NS-Krankenmorde („Euthanasie“). 

Workshops

In Zusammenarbeit mit dem Grafschafter Museum, dem Stadtarchiv und der Fachstelle für Demokratie der Stadt Moers werden Workshops für Interessierte, Schulklassen oder Studierendengruppen im Studierbereich der NS-Dokumentation angeboten, die aktuell die Themen „Jugend im Nationalsozialismus“, „Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ und „Ausgrenzung und Ablehnung – Rassismus und Antisemitismus früher und heute“ behandeln. Als Grundlage werden hierfür u.a. originale Dokumente aus der Sammlung der NS-Dokumentation verwendet.

Die Workshops können mit einem Besuch der Dauerausstellung des Grafschafter Museums „Moers im 20. Jahrhundert“ im Alten Landratsamt verbunden werden.

Anfragen zu Führungen durch die Dauerausstellung richten Sie bitte an das Grafschafter Museum entweder telefonisch unter 0 28 41 / 201 68 200 oder per E-Mail an grafschafter-museum@moers.de.

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Kontakt und Öffnungszeiten

Kontakt

Alena Saam
Stellvertretende Archivleitung
E-Mail: Alena.Saam@Moers.de
Telefon: 0 28 41 / 201-736

Öffnungszeiten

Dienstags 11 bis 12 Uhr und donnerstags 15 bis 16 Uhr sowie nach vorheriger Terminabsprache

Das Büro der NS-Dokumentationsstelle befindet sich in der 2. Etage des Alten Landratsamts, Kastell 5. Der Zugang erfolgt über den Nebeneingang, den Sie auf der rechten Seite des Gebäudes finden.