EVENT
Berliner Platz 2
53111 Bonn
Deutschland
BONN 1949 - Digitaler Kalender und Ausstellung zum Jubiläumsjahr "75 Jahre Grundgesetz"
JANUAR 1949
Ein hübscher Taschenkalender und „freie Fahrt auf der Bonner Straßenbahn“
Als kleines Neujahrspräsent und wohl nicht ganz uneigennützig verschenkte die Stadt Bonn zum Jahreswechsel 1948/49 an Mitglieder des Parlamentarischen Rates einen Kalender für das Jahr 1949 in Taschenbuchformat sowie Freifahrtkarten für das Bonner Verkehrsnetz.
Einige Dankschreiben der angesichts der „vielen Aufmerksamkeiten“ der Bonner Stadtverwaltung berührten Parlamentarier sind in einer Akte des Werbe- und Verkehrsamtes (Signatur: N 03/5) überliefert: Unter den Dankenden finden sich die CDU/CSU-Abgeordneten Adolf Blomeyer (1900-1969), Paul de Chapeaurouge (1876-1952), Adolf Süsterhenn (1905-1974), Gerhard Kroll (1910-1963) und Robert Lehr (1883-1956) – allesamt Vertreter einer Bonn favorisierenden Entscheidung der Hauptstadtfrage.
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FEBRUAR 1949
28. Februar 1949: Kappenfahrt statt Rosenmontagszug
Initiiert durch die Bonner Karnevalsvereine sollte 1949 erstmals nach dem Krieg wieder groß in Bonn Karneval gefeiert werden - sogar ein Rosenmontagszug sollte wieder stattfinden!
Unter anderem aus Kostengründen wurde es am Ende aber doch nur eine durch Spenden der Karnevalsvereine und Bonner Bürgerinnen und Bürger finanzierte „Kappenfahrt“ in Form eines Umzugs des Bonner Stadtsoldaten-Corps, in den sich Teilnehmende eingliedern konnten. Am Karnevalssonntag zuvor hatten die Bonner Stadtsoldaten bereits einen kleinen Umzug veranstaltet. Sie zogen in Begleitung einer Musikkappelle vom Bottlerplatz durch die Innenstadt hin zum Markt. Das, noch nicht wieder in Stand gesetzte, alte Rathaus wurde hierfür dekoriert und mit Fahnen des Bonner Stadtsoldaten-Corps geschmückt, wie eine fotografische Aufnahme aus der Bildsammlung des Bonner Stadtarchivs (Signatur: DA01/3265-04) eindrücklich dokumentiert.
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MÄRZ 1949
Von Bonn in die Welt – zur Gestaltung des Nah- und Fernverkehrs
1949 sah sich die Bonner Verkehrs- und Stadtplanung vor ganz besondere Herausforderungen gestellt:
Der Zweite Weltkrieg war vorbei, der Wiederaufbau im Gange. Die zerstörten Teile der Bonner Innenstadt sollten neu angeordnet werden, grundsätzliche Veränderungen im Straßennetz waren eine Überlegung. Mit den Möglichkeiten der künftigen Gestaltung des Straßenverkehrs einschließlich des öffentlichen Nahverkehrs in der Bonner Innenstadt befasst sich ein 1949 von der Stadt Bonn zusammen mit dem Wiederaufbauministerium des Landes NRW in Auftrag gegebenes Gutachten, das sich im Bestand der Stadthistorischen Bibliothek befindet (Signatur: 89/376).
Gleichzeitig gewann die Frage der Anbindung Bonns an den Fernverkehr immer mehr Bedeutung und damit verbunden auch die verkehrspolitische Rolle des Bonner Hauptbahnhofs, wo umfassende Umbau- und Erweiterungsarbeiten mit Hochdruck vorangetrieben wurden. Eine 1949 eigens (vermutlich im damaligen Stadtplanungsamt) auf Grundlage von Flemmings Organisationskarte angefertigte Deutschlandkarte der „Eisenbahnfahrzeiten von Bonn nach deutschen Städten“, heute in der Karten- und Plansammlung des Stadtarchivs (Signatur: SN005/5351), sollte die zentrale und bevorzugte Lage Bonns innerhalb des deutschen Reichsbahnnetzes entsprechend grafisch veranschaulichen und somit verkehrsstrategisch indirekt für den Hauptstadtsitz werben.
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APRIL 1949
Mit 180 Mark durch den Monat – die Haushaltungsbücher der Bonner Familie Rau
Es ist eine auf den ersten Blick eher unscheinbare und unspektakuläre Quelle, die sich hinter diesen Zahlenkolonnen verbirgt: das im Schmalfolioformat gehaltene Haushaltungsbuch aus dem Besitz der seit 1927 in Bonn wohnhaften Familie des Justizbeamten Otto Rau (1885-1959) enthält tagesgenau und säuberlich von Hand notiert sämtliche Haushaltsausgaben der Familie im Zeitraum zwischen November 1942 und März 1951. Insgesamt 9 Bände dieser von 1920 bis 1976 durchgängig (!) geführten Haushaltungsbücher finden sich als Splitternachlass „Familie Rau“ im Stadtarchiv Bonn (Signatur: SN018/007).
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MAI 1949
Plakat zum Beethovenfest 1949
Das Motiv des in der Plakatsammlung des Stadtarchivs aufbewahrten Veranstaltungsplakates zum Beethovenfest 1949 (Signatur: DA10/9767) zeigt die Totenmaske Ludwig van Beethovens im Profil – es wurde von dem Beueler Kunstdozenten Theodor Pape (1899-1953) gestaltet, nachdem dieser von der Stadt Bonn im Februar 1949 um einen Plakatentwurf für das Beethovenfest gebeten worden war. Er erhielt hierfür 120 Mark von der Druckerei Roeder sowie für seinen Klischeeentwurf zum Programmheft weitere 30 Mark seitens der Stadt.
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