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EVENT

Samstag, 2. März 2024 - 11:00 Uhr bis Dienstag, 31. Dezember 2024 - 23:59 Uhr

Berliner Platz 2
53111 Bonn
Deutschland

BONN 1949 - Digitaler Kalender zum Jubiläumsjahr "75 Jahre Grundgesetz"

Bonn 1949 - "Wiege des Grundgesetzes" und Bühne bedeutender bundespolitischer Ereignisse: Am 8. Mai verabschiedete der Parlamentarische Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Am 23. Mai wurde es erlassen und trat einen Tag später in Kraft. Am 3. November wählte der Deutsche Bundestag Bonn zum vorläufigen Sitz von Parlament und Regierung der neuen Republik. Doch was passierte vor 75 Jahren sonst noch alles in der provisorischen "Hauptstadt in spe" und wie erlebten die Bonner Bürger*innen dieses besondere Jahr?...

Bonn 1949 - "Wiege des Grundgesetzes" und Bühne bedeutender bundespolitischer Ereignisse: Am 8. Mai verabschiedete der Parlamentarische Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. Am 23. Mai wurde es erlassen und trat einen Tag später in Kraft. Am 3. November wählte der Deutsche Bundestag Bonn zum vorläufigen Sitz von Parlament und Regierung der neuen Republik.

Doch was passierte vor 75 Jahren sonst noch alles in der provisorischen "Hauptstadt in spe" und wie erlebten die Bonner Bürger*innen dieses besondere Jahr?

Anlässlich des Jubiläums "75 Jahre Grundgesetz" präsentiert das Stadtarchiv Bonn seine monatliche Zeitfenster-Reihe unter dem Titel BONN 1949 als digitalen Kalender. Anhand besonderer oder auch ganz alltäglicher Objekte aus den Beständen von Stadtarchiv und Stadthistorischer Bibliothek Bonn werden neue, bisher wenig bekannte und/oder ungewöhnliche Einblicke in das Jahr 1949 gegeben.

Jeden Monat öffnet sich ein neues Kalenderblatt - parallel hierzu werden die Originalquellen im Rahmen einer wachsenden Ausstellung und begleitet von einer Slideshow historischer Fotografien im Lesesaal des Stadtarchivs präsentiert.* Seien Sie also gespannt!

 

*BITTE BEACHTEN: Die Ausstellung ist im Rahmen der regulären Öffnungszeiten des Lesesaals (Di/Mi 10-16 Uhr, Do 10-18 Uhr) zugänglich.

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JANUAR 1949

Ein hübscher Taschenkalender und „freie Fahrt auf der Bonner Straßenbahn“

Als kleines Neujahrspräsent und wohl nicht ganz uneigennützig verschenkte die Stadt Bonn zum Jahreswechsel 1948/49 an Mitglieder des Parlamentarischen Rates einen Kalender für das Jahr 1949 in Taschenbuchformat sowie Freifahrtkarten für das Bonner Verkehrsnetz.

Einige Dankschreiben der angesichts der „vielen Aufmerksamkeiten“ der Bonner Stadtverwaltung berührten Parlamentarier sind in einer Akte des Werbe- und Verkehrsamtes (Signatur: N 03/5) überliefert: Unter den Dankenden finden sich die CDU/CSU-Abgeordneten Adolf Blomeyer (1900-1969), Paul de Chapeaurouge (1876-1952), Adolf Süsterhenn (1905-1974), Gerhard Kroll (1910-1963) und Robert Lehr (1883-1956) – allesamt Vertreter einer Bonn favorisierenden Entscheidung der Hauptstadtfrage.

Mehr hierzu und zu den bisherigen "Zeitfenstern" unter www.bonn.de/zeitfenster

FEBRUAR 1949

28. Februar 1949: Kappenfahrt statt Rosenmontagszug

Initiiert durch die Bonner Karnevalsvereine sollte 1949 erstmals nach dem Krieg wieder groß in Bonn Karneval gefeiert werden - sogar ein Rosenmontagszug sollte wieder stattfinden!

Unter anderem aus Kostengründen wurde es am Ende aber doch nur eine durch Spenden der Karnevalsvereine und Bonner Bürgerinnen und Bürger finanzierte „Kappenfahrt“ in Form eines Umzugs des Bonner Stadtsoldaten-Corps, in den sich Teilnehmende eingliedern konnten. Am Karnevalssonntag zuvor hatten die Bonner Stadtsoldaten bereits einen kleinen Umzug veranstaltet. Sie zogen in Begleitung einer Musikkappelle vom Bottlerplatz durch die Innenstadt hin zum Markt. Das, noch nicht wieder in Stand gesetzte, alte Rathaus wurde hierfür dekoriert und mit Fahnen des Bonner Stadtsoldaten-Corps geschmückt, wie eine fotografische Aufnahme aus der Bildsammlung des Bonner Stadtarchivs (Signatur: DA01/3265-04) eindrücklich dokumentiert.

Mehr hierzu und zu den bisherigen "Zeitfenstern" unter www.bonn.de/zeitfenster

MÄRZ 1949

Von Bonn in die Welt – zur Gestaltung des Nah- und Fernverkehrs

1949 sah sich die Bonner Verkehrs- und Stadtplanung vor ganz besondere Herausforderungen gestellt:

Der Zweite Weltkrieg war vorbei, der Wiederaufbau im Gange. Die zerstörten Teile der Bonner Innenstadt sollten neu angeordnet werden, grundsätzliche Veränderungen im Straßennetz waren eine Überlegung. Mit den Möglichkeiten der künftigen Gestaltung des Straßenverkehrs einschließlich des öffentlichen Nahverkehrs in der Bonner Innenstadt befasst sich ein 1949 von der Stadt Bonn zusammen mit dem Wiederaufbauministerium des Landes NRW in Auftrag gegebenes Gutachten, das sich im Bestand der Stadthistorischen Bibliothek befindet (Signatur: 89/376).

Gleichzeitig gewann die Frage der Anbindung Bonns an den Fernverkehr immer mehr Bedeutung und damit verbunden auch die verkehrspolitische Rolle des Bonner Hauptbahnhofs, wo umfassende Umbau- und Erweiterungsarbeiten mit Hochdruck vorangetrieben wurden. Eine 1949 eigens (vermutlich im damaligen Stadtplanungsamt) auf Grundlage von Flemmings Organisationskarte angefertigte Deutschlandkarte der „Eisenbahnfahrzeiten von Bonn nach deutschen Städten“, heute in der Karten- und Plansammlung des Stadtarchivs (Signatur: SN005/5351), sollte die zentrale und bevorzugte Lage Bonns innerhalb des deutschen Reichsbahnnetzes entsprechend grafisch veranschaulichen und somit verkehrsstrategisch indirekt für den Hauptstadtsitz werben.

Mehr hierzu und zu den bisherigen "Zeitfenstern" unter www.bonn.de/zeitfenster

APRIL 1949

Mit 180 Mark durch den Monat – die Haushaltungsbücher der Bonner Familie Rau

Es ist eine auf den ersten Blick eher unscheinbare und unspektakuläre Quelle, die sich hinter diesen Zahlenkolonnen verbirgt: das im Schmalfolioformat gehaltene Haushaltungsbuch aus dem Besitz der seit 1927 in Bonn wohnhaften Familie des Justizbeamten Otto Rau (1885-1959) enthält tagesgenau und säuberlich von Hand notiert sämtliche Haushaltsausgaben der Familie im Zeitraum zwischen November 1942 und März 1951. Insgesamt 9 Bände dieser von 1920 bis 1976 durchgängig (!) geführten Haushaltungsbücher finden sich als Splitternachlass „Familie Rau“ im Stadtarchiv Bonn (Signatur: SN018/007).

Mehr hierzu und zu den bisherigen "Zeitfenstern" unter www.bonn.de/zeitfenster