KAV, A1, Nr. 7916. Am 27. Januar 1945, im letzten Jahr des Zweiten Weltkriegs, befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Seit 1996 ist dieser Tag in Deutschland ein bundesweiter Gedenktag, 2005 wurde der Tag zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt. Er soll an die Millionen Menschen erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, entrechtet und ermordet wurden. Exemplarisch für diese Verbrechen und den Versuch ihrer Vertuschung zeigt das Archivale den Brief einer Insassin aus dem KZ Auschwitz, verurteilt und inhaftiert wegen verbotenen Umgangs mit einem polnischen Kriegsgefangenen, an ihre Eltern in St. Hubert aus dem Jahr 1943. Der Inhalt, in dem sie lediglich nach Informationen fragt, aber von sich selbst nichts berichtet, lässt erkennen, dass die Lagerpost mindestens zensiert wurde, vermutlich auch unter Zwang entstand.