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Brauweiler Abteigeschichte in Aachener Handschrift: die „Genealogia Nobilissimus Nobilissimus Fundatoris monasterii Brauwilerensis“

Mittwoch, 4. Oktober 2023 - 11:23

Im Sommer 2023 wurde in Brauweiler eine Handschrift des Bischöflichen Diözesanarchivs Aachen mit Bezug zur Abtei digitalisiert

2023 wurde beim Digitalisierungszentrum des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums eine kleinformatige, mittelalterliche Handschrift digitalisiert, die u. a. unmittelbare Bezüge zu Brauweiler aufwies. Sie enthält eine „Genealogia Nobilissimus Fundatoris monasterii Brauwilerensis“: eine „Genealogie (und Geschichte) der sehr edelen Gründer der Abtei Brauweiler“. Ihr folgt eine Liste der Gründer und eingesetzten Äbte in Brauweiler bis zur Investitur (Einsetzung) Hermanns von Bochum als Abt im Jahr 1532.

Die Schilderungen konzentrierensich im Wesentlichen auf die Hauptakteure und die zentralen Ereignisse des Klosters. Ob nun die Investitur (Einsetzung) der Äbte, die Geschichte der mit Brauweiler in Verbindung stehenden Reliquien, oder auch „miracula“ (Wunder), die dem Schutzherrn der Brauweiler Abteikirche Sankt Nikolaus zugeschrieben wurden: Die als zentral empfundenen Eckpfeiler der klösterlichen Geschichte sind in der „Genealogia“ festgehalten worden.

Die sich der „Genealogia“ anschließende Liste der Äbte beginnt mit den Worten:

„Ehrenfrid(us) Comes Palatin(us) fundator monasterii Brauwilerensis. Fundavit monasteriu(m) Anno 1024. Consecratum fuit Anno 1028 Obiit nobilissimus Comes Anno 1034, 21 Maii.“

Sinngemäße Übersetzung: „Ehrenfried, Pfalzgraf (bei Rhein), Gründer des Klosters Brauweiler, hat das Kloster gegründet im Jahre 1024. Geweiht wurde es im Jahre 1028. Gestorben ist der ehrenwerte Pfalzgraf im Jahre 1034, am 21. Mai.

Beim Bischöflichen Diözesanarchiv Aachen ist die Handschrift unter der Signatur „BDA, HB 720“ zu finden. Ursprünglich wurde sie in St. Nikolaus in Brauweiler und später im Pfarramt Kaldenkirchen verwahrt. Von dort ist sie als Leihgabe an das BDA Aachen gegangen.

Die Handschrift kann nun beim BDA Aachen auch in digitalisierter Form eingesehen werden und ist 2023 ausgestellt worden.

Wissenschaftliche Hinweise zur Handschrift

Bibliographische Notiz

- Gregory I: Dialogus de vita ac miraculis beatissimi Benedicti. [Paris]: [Colophon:] Impressum parisius per Guillermum anabat pro Gaufrido de marnef. Anno .M.ccccc.nono [1509]. 16° Kollation: π πa a–z &⁸ (π=pi) oder A⁸ a-z⁸ &⁸ (Laut der British Library Imprimeurs parisiens zuschreibt die eingefügte Lage π -pi- als mögliche Überbleibsel einer Ausgabe eines anderen gregorianischen Textes) Seitenzählung: ff. [8] 191 [1].

Bibliographische Nachweise

- USTC: 143522

- Andrew Pettegree, Malcolm Walsby and Alexander Wilkinson, FB: French Vernacular Books, Books published in the French language before 1601, (Leiden, Brill, 2007): 72616

- Brigitte Moreau, Inventaire Chronologique des Éditions Parisiennes du XVIe siècle, (Paris, Service des Travaux Historiques de la Ville de Paris, 1972-2010): I 320: 85

- Renouard, ICP, I, 1509, 85

Exemplar des BDA

- Signatur: BDA, HB 720

- Unvollständig, mit hsl. Ergänzungen

- Provenienzen: Leihgabe vom Pfarramt Kaldenkirchen ; Van [?]ooy || Calcar; [?] Wolff von Calcar || 1872; St. Nikolaus Brauweiler: "Liber Sancti || Nicolai Episcopi in || Brauwiler A° 1614"

Exemplare (beim USTC identifiziert)

- British Library: C.53.h.18 (π7,8? fehlt) (π=pi)

- Davis 618 (π8? fehlt) (π=pi)

- BnF: RES-H-2107

- SBB: Cg 3301

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