Die Haltung von Kühen, Schweinen und Ziegen war Mitte des 19. Jahrhunderts in Goch und Umgebung noch prägend für den ländlichen Alltag. Viele Kleinbauern schlossen sich in dieser Zeit in sogenannten Viehversicherungsvereinen zusammen. Aufgabe dieser Vereine war es, durch gemeinsame geringe Beitragszahlungen Tierverluste einzelner Mitglieder auszugleichen. Denn gerade bei den Kleinbauern, die oft nur wenige Tiere im Stall hatten, konnte der Verlust eines Tieres schon zur existenziellen Bedrohung werden.

Die Statuen eines dieser Viehversicherungsvereine sind unser Archivale des Monats: In Asperden wurde vor 150 Jahren der Viehversicherungsverein Asperden gegründet.

„Unter dem Namen „Vieh-Versicherung-Verein zu Asperden“ wird eine Gesellschaft gegründet, welche ihren Sitz zu Asperden hat, und den Zweck verfolgt, ihren Mitgliedern nach dem Grundsatze der Gegenseitigkeit für unverschuldete Verluste bei Ihrem Viehstande Entschädigung zu gewähren“

1897 waren im Asperdener Verein insgesamt 60 Mitglieder mit 103 Kühen versichert. Auch in den weitern Ortschaften entstanden ähnliche Vereine. In Pfalzdorf bestand der sogenannte Rindviehversicherungsverein sogar noch bis 1950. Schweine-, Ziegen- und Pferdeversicherungsvereine ergänzten das Spektrum dieser Verischungsgemeinschaften.

Mit der zunehmenden Tierzahl in den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben sanken dann auch das Risiko und die Notwendigkeit auf einen Schadensausgleich und die Vereine verloren ihren ursprünglichen Zweck.