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Archivale des Monats September

Schutzbrief des Feldmarschalls Hans Christoph von Königsmarck für die Stadt Telgte
Freitag, 1. September 2023 - 16:28

Am 14. Juli 1647 stellte der Feldmarschall Hans Christoph von Königsmarck, einer der bedeutendsten Feldherren im Dreißigjährigen Krieg, der im Dienst des schwedischen Königs stand, einen Schutzbrief für die Stadt Telgte aus. Er verbietet darin unter anderem Einquartierungen, Brandschatzungen, Plünderungen, die Wegnahme von Vieh und Getreide, oder überhaupt jegliche gewaltsame Belästigung der Einwohnerinnen und Einwohner. Jedem der sich widersetzt, werden Strafen angedroht.

Hans Christoph von Königsmarck entstammte altmärkischem Uradel und hatte, als er Anfang des 17. Jahrhunderts im brandenburgischen Kötzlin zur Welt kam, aufgrund der schlechten finanziellen Lage der Familie keine bedeutenden Zukunftsaussichten, sollte aber, als er am 8. März 1663 starb, über ein Vermögen von etwa 1,3 Mio. Reichstalern verfügen und als einer der reichsten Männer Europas gelten.

Vom Edelpagen des Herzogs von Braunschweig-Lüneburg und Reiter in der kaiserlichen Kavallerie, hatte er sich zum schwedischen Feldmarschall, Reichsrat und Generalgouverneur von Bremen und Verden hochgearbeitet. 1651 erhob ihn die schwedische Königin Christina in den Grafenstand.

1639 erhielt Königsmarck den Oberbefehl über die schwedische Feldarmee in Westfalen. Aufgrund seines militärischen Geschicks und da er Beutegelder geschickt für die Werbung und Aufstellung neuer Truppenverbände einsetzte, konnte er das Einflussgebiet der Schweden in Westfalen vergrößern. Im Juni 1647 begann die schwedische Armee nach Einnahme der Festung Wiedenbrück mit der Belagerung von Warendorf; Königsmarck lag mit seinen Truppen bei Telgte.

Kurz vor Ende des Dreißigjährigen Krieges gelang Königsmarck sein aufsehenerregendster militärischer Erfolg: Er nahm mit seinen Truppen die Prager Kleinseite ein und erbeutete Kunstschätze, Handschriften und Archivgut von unermesslichem Wert.

 

Quellen- und Literaturverzeichnis