Das Referendariat für den höheren Archivdienst (Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt)
Das Landesarchiv NRW stellt alle zwei Jahre zum 1. Mai Staatsarchivreferendarinnen und -referendare in den Vorbereitungsdienst für die Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt beim Land Nordrhein-Westfalen ein. Die Ausbildung findet abwechselnd an den Standorten Münster oder Detmold statt.
Die aktuelle Bewerbungsfrist für das am 1. Mai 2025 beginnende Referendariat ist der 22. September 2024. Ausbildungsort ist die Abteilung Ostwestfalen-Lippe in Detmold.
Die aktuelle Ausschreibung finden Sie hier: Stellenausschreibung Staatsarchivreferendariat_0.pdf (nrw.de)
Während des zweijährigen Archivreferendariats lernen Sie die vielseitigen und differenzierten Inhalte der Tätigkeiten eines Assessors/ einer Assessorin im Archivwesens kennen: Sie erwerben Kenntnisse über die archivischen Arbeitsmethoden und deren historische Entwicklung. Sie werden in die Bildung von Überlieferung verantwortungsvoll eingebunden und beschäftigen sich mit den Herausforderungen der elektronischen Archivierung. Sie lernen die Erschließung von Archivgut und dessen Bereitstellung für die Nutzung sowohl im Lesesaal als auch im Internet kennen. Sie befassen sich mit der Planung von Digitalisierungsprojekten, der Bestandserhaltung von Archivgut und gestalten die Öffentlichkeitsarbeit des Archivs mit.
Das Archivreferendariat wird im Beamtenverhältnis auf Widerruf abgeleistet; das Beamtenrecht bildet also die rechtliche Grundlage für das Referendariat.
Was Sie mitbringen sollten...
...ein durch Hochschul- oder Staatsprüfung abgeschlossenes Studium der Geschichte, Rechtswissenschaft oder eines anderen geeigneten Fachgebietes
oder
...einen Abschluss eines akkreditierten Masterstudiengangs an einer Fachhochschule, der durch eine Prüfung den Zugang zur Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt eröffnet
sowie
...den Nachweis der Befähigung zu selbstständiger geschichtswissenschaftlicher Forschung. Dieser Nachweis kann insbesondere durch Promotion aufgrund einer geschichtswissenschaftlichen Dissertation erbracht werden, andernfalls durch andere geeignete wissenschaftliche Veröffentlichungen
...ein mindestens 4-wöchiges Praktikum, welches in einem Archiv abgeleistet wurde,
...angemessene Kenntnisse der lateinischen und französischen Sprache sowie der Historischen Grundwissenschaften und
...gute, allgemeine Kenntnisse im Bereich Informationstechnik.
Zudem müssen Sie die allgemeinen Voraussetzungen für die Berufung in das Beamtenverhältnis erfüllen.
Neben den fachlichen Kenntnissen für den Beruf erwarten wir von Ihnen
...eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise, lösungsorientiertes und konzeptionelles Denken sowie Dienstleistungsorientierung,
...eine ausgeprägte Leistungsbereitschaft und ein hohes Maß an Selbstständigkeit sowie
...gute Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und soziale Kompetenz.
Aufbau des Referendariats
Das Archivreferendariat gliedert sich modular in
- berufspraktische Studienzeiten am Ausbildungsarchiv in Detmold, an einem nichtstaatlichen Archiv und bei einer Verwaltungsbehörde während der ersten 8 Monate;
- Fachstudien an der Hochschule für Archivwissenschaft in Marburg (12 Monate);
- die Transferphase, ein 3-monatiges gemeinsames Projekt des Ausbildungsarchivs und der Archivschule, und
- die Prüfungsphase (1 Monat).
Die Ausbildung für den höheren Archivdienst ist in der Verordnung über die Ausbildung und Prüfung für den Archivdienst der Laufbahngruppe 2, zweites Einstiegsamt im Lande Nordrhein-Westfalen – AusbildungsVO Archivdienst 2.2 geregelt. [Link zu www.recht.nrw.de, Ausbildungsverordnung setzen].
Berufsperspektive
Mit Bestehen der archivarischen Staatsprüfung endet der Vorbereitungsdienst. Die Absolventinnen und Absolventen sind im Folgenden berechtigt, die Bezeichnung „Assessor“ bzw. „Assessorin des Archivwesens“ zu führen. Sie haben alle fachlichen Grundlagen für den anschließenden Berufseinstieg erworben.
Assessoren bzw. Assessorinnen des Archivwesens entscheiden, was Geschichte wird. Zu ihren Aufgaben gehört es
- zu bewerten, welche Unterlagen von Behörden, Firmen, Vereinen oder Privatpersonen bleibenden Wert haben und dauerhaft aufzubewahren sind
- übernommene Unterlagen für die Nutzung zu erschließen
- Nutzerinnen und Nutzer bei ihren historischen Forschungen zu beraten und zu unterstützen,
- konservierende und restaurierende Maßnahmen zu veranlassen und damit für eine dauerhafte Erhaltung der Dokumente zu sorgen,
- als Expertinnen und Experten für analoge und digitale Schriftgutverwaltung die Behörden und Gerichte des Landes zu beraten und
- die Öffentlichkeit durch Mitwirkung bei öffentlichen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Führungen und Vorträgen zu informieren und zu interessieren.
- in leitenden Funktionen Aufgaben des Archivmanagements und Personalverantwortung auszuüben.
Sie haben Fragen? Melden Sie sich gerne unter poststelle@lav.nrw.de