Vom Arbeitsmarkt zum Arbeitseinsatz 1933-1945

Der Arbeitsmarkt stellte ein zentrales Politikfeld der Nationalsozialisten dar: Entscheidende Voraussetzung für die Stabilität des NS-Staats und dessen Kriegsführung waren nicht zuletzt die Beseitigung der Arbeitslosigkeit und die Lenkung der Arbeitskräfte in die Rüstungsindustrie. Die Publikation versammelt mehr als 170 Dokumente zur Arbeitsmarktpolitik im nördlichen Rheinland und Westfalen. Die Textdokumente, Abbildungen, Grafiken und Statistiken veranschaulichen die regionale Perspektive eines reichsweiten Phänomens. Mit dem Fokus auf die unterschiedlichen Arbeitsmärkte in Rheinland und Westfalen sowie die Rolle der Arbeitsverwaltung vor Ort kann die Wirksamkeit der Reglementierungen „von oben“ überprüft und die Verstrickung der Arbeitsämter in den nationalsozialistischen Terror gegen die heimische wie verschleppte Bevölkerung offengelegt werden.

In einer gemeinsamen Veranstaltung geben die Gesellschaft für Rheinisch Geschichtskunde, das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen und die Historische Kommission für Westfalen Einblicke in die jüngst erschienene Edition. Der Bearbeiter Dr. Anselm Faust wird die der Edition zugrundeliegenden Archivbestände und ausgewählte Themenbereiche der Publikation vorstellen. Über die Arbeitsmarktpolitik der Nationalsozialisten sprechen im Anschluss Dr. Andrea Schneider-Braunberger von der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V. und der Bearbeiter aus landes- und unternehmensgeschichtlicher Perspektive. Die Moderation übernimmt Dr. Andreas Pilger vom Stadtarchiv Duisburg. Nach der Veranstaltung besteht bei einem Imbiss und Umtrunk im Foyer des Landesarchivs die Möglichkeit zum weiteren Austausch.