Die Wurzeln des Kegelns als spielerischer Zeitvertreib reichen bis in die Zeit der Pharaonen im alten Ägypten zurück. Mittelalterliche Quellen belegen die weite Verbreitung als Volksbelustigung insbesondere auf Jahr-märkten und Hochzeiten, die bis ins 18.Jahr-hundert ausschließlich im Freien ausgeübt wurde – nicht immer zur Freude der Umgebung, wie etwa Beschwerden von Pfarrern und Kirchengemeinden über Lärmbelästigung durch Kegler während der sonntäglichen Messe belegen.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts formierten sich erste Vereine mit eher sportlicher Ausrichtung, für die 1885 in Dresden der Zentral-verband deutscher Kegelklubs (1889 umbenannt in Deutscher Keglerbund) gegründet wurde, der ab 1891 deutsche Meisterschaften organisierte.
Aus dem resultierenden Bedarf an technisch einwandfreien Kegelbahnen versuchten, wie der Prospekt von 1905 zeigt, auch solche Firmen Profit zu schlagen, die ursprünglich auf andere Spiel- und Sportgeräte spezialisiert waren.
Jenseits der Sportkegler dominiert seit jeher das gesellige Beisammensein, das gelegentlich wohl auch zur Beziehungspflege genutzt wird; diese Vermutung liegt zumindest in Bezug auf den (hier in Aktion gezeigten) Münsteraner Kegelklub „Sine nomine“ (Ohne Namen) nahe, zu dessen (ausschließlich männlichen) Mitgliedern in den 1960er Jahren etwa die Präsidenten der Regierung, der Oberpostdirektion, der Bundesbahndirektion und diverser Gerichte sowie Bankdirektoren und Chefärzte gehörten.
LAV NRW W, U 194 / Gesamtarchiv von Romberg - Akten, Nr. 882 und V 088 Nachlass Josef Schneeberger (Dep.), Nr. 79.