Mai: Auf der hohen Kante (Archivale des Monats der Abteilung Westfalen)
Nachdem erste Vorläufer der heutigen Sparkassen unter verschiedenen Namen bereits im 18. Jahrhundert entstanden waren, kam es um 1850 zu einer Gründungswelle, so dass um 1900 etwa 2500 Sparkassen im damaligen Deutschen Reich bestanden.
Zur Förderung des privaten Sparens, aber auch zu seiner Verankerung als gesellschaftliche Aufgabe wurde auf einem internationalen Kongress in Mailand 1924 der Weltspartag ins Leben gerufen und am 31. Oktober 1925 erstmals europaweit begangen. In Deutschland instrumentalisierte die NS-Diktatur den Aufruf schon ab 1933 als „Nationalen Spartag“, änderte den Namen 1938 in „Deutscher Spartag“, ein Jahr später in „Kriegsspartag“ und erweiterte ihn schließlich 1942 zur „Deutschen Sparwoche“. Die Propaganda für das Sparen fungierte nicht nur als ideologische Stärkung der „Volksgemeinschaft“ sondern indirekt auch als versteckte Kriegsfinanzierung.
Das Foto zeigt die Kassenhalle der Hauptstelle der Sparkasse Dortmund in jenem Gebäude, das 1924 von Hugo Steinbach im Art-Déco-Stil errichtet wurde und seit 1983 vom Museum für Kunst und Kulturgeschichte genutzt wird.
LAV NRW W, T 305 / Westfälisch-Lippischer Sparkassen- und Giroverband, Münster, Nr. 166 und Nr. 88.