Geschichte einmal selbst erforschen, historische Dokumente aufspüren und sich ein eigenes Bild von der Vergangenheit machen – diesen Weg haben Schülerinnen und Schüler der Anne-Frank-Gesamtschule beschritten. Die Geschichtskurse der Einführungsphase unter der Leitung von Herrn Webbeler, Frau Glaner und Herrn Padberg besuchten im Januar das Landesarchiv in Münster und erkundeten dort das Magazin. Sie staunten nicht schlecht, als sie in einer 100 Jahre alten Akte lasen, dass im Jahre 1923 in der katholischen Volksschule Havixbeck 57 Kinder in dem Raum über dem Torbogen unterrichtet wurden. Anhand einer Karte aus dem Jahre 1726 konnten sie nachvollziehen, wie Havixbeck vor 300 Jahren aussah. Nach der Erkundung des Archivs haben die Schülerinnen und Schüler in einer Forschungswerkstatt ihr Kursthema aufgegriffen und vertieft. Anhand von ausgewählten Archivalien erforschten sie das Leben der Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter in Westfalen und erfuhren so manches über die Anwerbung, die Arbeits- und Wohnverhältnisse sowie über Erfahrungen von Ausgrenzung und Integration. Dass sich aus der Geschichte für die Gegenwart lernen lässt, war schnell allen klar.

Das eigene Forschen im Archiv stieß bei Schülerinnen und Schülern wie bei den Lehrkräften der Fachschaft Geschichte auf große Resonanz – Grund genug die Zusammenarbeit zwischen Schule und Archiv zu verstetigen. Dazu reiste jetzt eine Delegation der Anne-Frank-Gesamtschule unter Leitung von Schulleiter Dr. Torsten Habbel und Geschichtslehrerin Dr. Franziska Dittert nach Münster, um eine „Bildungspartnerschaft“ mit dem Landesarchiv einzugehen. Regelmäßige Besuche und Projektarbeit im Archiv sollen den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, ausgewählte Themen des Lehrplans eigenständig zu vertiefen. Unterstützung gibt es zudem bei Facharbeiten und Beiträgen zum Geschichtswettbewerb und auch Schülerpraktika sind möglich.