JULI: TURNEN IN DER SCHULE
Auch wenn bereits im antiken Griechenland sportliche Übungen zum Schulunterricht gehörten, wurden in Deutschland Konzepte für eine Bewegungserziehung der Jugend erst durch die Philanthropen des 18. Jahrhunderts entwickelt. Johann Christoph Gutsmuths (1759-1839) wandte sich in seiner Abhandlung "Gymnastik für die Jugend'' von 1793 gegen entnervende Verzärtelung und luxuriöse Weichlichkeit, hatte dabei indessen ebenso nur Jungen im Blick wie der legendäre „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), bei dem das nationalistisch-chauvinistische Ziel der Wehrertüchtigung in den Vordergrund trat. War der Turnunterricht in Preußen seit 1842 als notwendiger und unerlässlicher Bestandteil der männlichen Erziehung an allen Schulen vorgeschrieben, so wurde er für Mädchen erst 1894 reichsweit obligatorisch.
Die beiden Fotos stammen aus dem Katalog der Turn-und Sportgerätefabrik Holbeck in Essen von 1928 und zeigen die Turnhallen der Aloisiusschule in Dortmund (links) bzw. der Knabenmittelschule in Mühlheim/Ruhr (rechts). Die Skizzen beschreiben drei der Übungen, die ein Erlass des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit vom September 1973 für die Winterausgabe der Bundesjugendspiele vorsah.
LAVNRW W, K 101/Regierung Arnsberg Nr. 32436 und P 408/Staatliches Albrecht-Dürer-Gymnasium, Hagen Nr. 227.