Bäuerliches Wohnen
Bäuerliches Wohnen
Bauer war auch und gerade in der Vormoderne nicht gleich Bauer. Je nach Größe und Ausstattung der Höfe gab es mehr oder weniger ausgeprägte Schichten, die in den Steuerlisten unter regional variierenden Bezeichnungen aufscheinen, im Münsterland um 1700 etwa als Vollerben, Halberben, Pferdekötter, Kötter, Brinksitzer und Backhäuser.
Entsprechend heterogen gestalteten sich die Wohnverhältnisse, von denen heute diverse Freilichtmuseen authentische Eindrücke vermitteln. Der Grundriss eines eher bescheidenen Bauernhauses wurde um 1750 angefertigt, die Zeichnung der Hofstätte des Schulten Bölling bei Nottuln entstand 1662 im Zuge eines Nachbarschaftsstreites um einen Graben und zeigt u.a. einen dreistöckigen steinernen Speicher, der heute noch auf dem jetzigen Hof Schulze Hauling erhalten ist.
LAV NRW W, W 051/Kartensammlung A, Nr. 7965 und B 215/Kloster St. Aegidii, Münster - Akten, Nr. 134d.